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Rotes Fleisch Studie: Was „Grilling the Data“ wirklich zeigt

  • 5. Okt.
  • 2 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 7. Okt.

Verlängert rotes Fleisch das Leben – oder verkürzt es?

Diese Frage sorgt regelmäßig für Schlagzeilen. Mal heißt es, Fleisch sei gefährlich, mal wird es als unterschätztes Superfood gefeiert. Doch eine neue Studie aus den USA zeigt:

Die Wahrheit liegt in der Statistik – nicht auf dem Teller.



Infografik zur Studie Grilling the Data über rotes Fleisch und Sterblichkeit
Infografik zur Studie Grilling the Data über rotes Fleisch und Sterblichkeit

🔬 Die Studie im Überblick

Die aktuelle Untersuchung mit dem Titel „Grilling the Data“ basiert auf den NHANES-Daten (USA, 2007–2014).Über 10.000 Teilnehmer gaben an, was sie gegessen haben – die Forscher verknüpften diese Angaben mit Sterberegisterdaten.Ziel: den Zusammenhang zwischen rotem Fleisch und Gesamtsterblichkeit (all-cause mortality) zu untersuchen.

Doch statt einer Analyse rechneten die Wissenschaftler über 1.200 verschiedene Modelle.Dabei nutzten sie die sogenannte Specification Curve Analysis – ein Verfahren, das zeigt, wie stark sich Ergebnisse verändern, je nachdem, wie die Daten ausgewertet werden.


📊 Das Ergebnis: Alles – je nach Modell

Die Resultate reichten von „rotes Fleisch schützt“ bis „rotes Fleisch schadet“.Die Spannweite der sogenannten Hazard Ratios lag zwischen 0,51 und 1,75.Der Median lag bei 0,94 – also kein signifikanter Zusammenhang.

👉 Mit anderen Worten:Ob Fleisch als Risiko oder neutral gilt, hängt maßgeblich von den statistischen Entscheidungen ab – nicht zwingend vom Fleisch selbst.

„Unsere Ergebnisse legen nahe, dass die Erkenntnisse aus ernährungsepidemiologischen Studien von den Analysemethoden abhängen können.“(Grilling the Data, 2024 – AJCN)

🌾 Kontext ist entscheidend: US-Daten ≠ Europäische Ernährung

Die Studie basiert auf US-amerikanischen Ernährungsdaten.Dort werden Rinder meist grasgefüttert aufgezogen und in den letzten Monaten mit Mais und Soja gemästet (corn-finished).Das beeinflusst die Fettsäurezusammensetzung – und damit möglicherweise den Effekt auf Entzündungsprozesse im Körper.

In Europa ist Rindfleisch oft stärker grasbasiert, mit einem günstigeren Omega-6/Omega-3-Verhältnis.Das kann Studienergebnisse deutlich verschieben.

⚠️ Grenzen von Ernährungsstudien

Die meisten Ernährungsstudien beruhen auf Selbstauskünften – sogenannte 24-Stunden-Ernährungsfragebögen.Diese sind fehleranfällig:

  • 🍟 Ungesunde Mahlzeiten werden oft „vergessen“

  • 🏋️ Bewegung wird überschätzt

  • 📊 Viele Daten beruhen auf Schätzungen

Solche Ungenauigkeiten führen leicht zu widersprüchlichen Ergebnissen.

💭 Was du aus der Studie lernen kannst

1️⃣ Lass dich nicht von Schlagzeilen verunsichern.Aussagen wie „Fleisch macht Krebs“ oder „Pflanzen sind voller Antinährstoffe“ vereinfachen komplexe Daten.

2️⃣ Achte auf eine ausgewogene Ernährung, die alle rund 50 essentiellen Nährstoffe,sowie sekundäre Pflanzenstoffe und semi-essentielle Mikronährstoffe liefert.

3️⃣ Wähle Lebensmittel, die dir Energie geben, statt sie zu rauben – z. B. durch Unverträglichkeiten oder stille Entzündungen.

4️⃣ Optional: Nutze genetische Analysen, um herauszufinden, welche Nährstoffe dein Körper besonders braucht.

🧠 Fazit

Die „Grilling the Data“-Studie zeigt eindrücklich, wie stark wissenschaftliche Ergebnisse von statistischen Entscheidungen abhängen können.Nicht die Daten allein bestimmen das Ergebnis – sondern wie sie ausgewertet werden.

Wissenschaft ist komplex.Deine Gesundheit ist individuell.

💬 Fazit in einem Satz

🔥 Spoiler: Es hängt davon ab, wie du die Daten grillst.

🚀 Weiterführend:

👉 Wenn du verstehen willst, wie du deine Ernährung evidenzbasiert und individuell gestalten kannst,biete ich dir ein ganzheitliches Gesundheitscoaching mit Fokus auf Ernährung, Mikronährstoffe, Schlaf und Genetik.



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