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Neurotransmitter – wie dein Gehirn Essverhalten und Abnehmen steuert

  • 26. Nov.
  • 3 Min. Lesezeit

Essverhalten ist kein Frage der Willenskraft, sondern der Neurochemie. Neurotransmitter wie Dopamin, Serotonin und GABA bestimmen, ob wir essen, warum wir essen und nach welchen Lebensmitteln wir verlangen. Dopamin erzeugt das Belohnungsverlangen, Serotonin beeinflusst Stimmung und Sättigung und GABA reguliert Stressreaktionen. Neurowissenschaftliche Erkenntnisse aus dem Huberman Lab Podcast zeigen, dass Geschmacksvorlieben und Essgewohnheiten trainierbar sind – in nur 1–2 Wochen kann sich das Essverlangen verändern.



Was du aus diesem Artikel lernst:

  • wie Dopamin Heißhunger beeinflusst

  • wie Serotonin Stimmung & Appetit reguliert

  • wie du dein Essverhalten neu programmieren kannst



Neurotransmitter Serotonin Dopamin GABA – Einfluss auf Essverhalten

Emotionale vs. körperliche Hunger-Signale

Es gibt zwei grundsätzlich verschiedene Essimpulse:

Körperlicher Hunger:

  • baut sich langsam auf

  • ist flexibel / kann warten

  • ist mit vielen verschiedenen Lebensmitteln stillbar

Emotionaler oder neurochemischer Hunger:

  • taucht plötzlich auf

  • fühlt sich dringend an

  • verlangt nach einem ganz bestimmten Lebensmittel (z. B. Schokolade, Brot, Eis)

Das ist kein „Charakterschwäche-Problem“, sondern ein neurologischer Mechanismus: Das Gehirn sucht einen schnellen neurochemischen Zustand — z. B. Beruhigung, Belohnung oder Stimmungsregulation.

Neurotransmitter Dopamin – das Belohnungs- und Motivationssignal für Essverhalten

Dopamin entscheidet maßgeblich darüber, was wir essen wollen. Dr. Huberman beschreibt, dass bestimmte Nahrungsmittel wie Zucker & Fett eine direkte Dopaminreaktion im Gehirn auslösen und damit unser Verhalten trainieren.

Das Belohnungssystem verknüpft dann: „Dieses Essen = gutes Gefühl“

Die Folge:

  • stärkere Gelüste

  • unbewusste Essentscheidungen

  • automatisches Greifen zu bestimmten Snacks

Interessant ist auch: Dopamin lässt sich umtrainieren. Wenn wir bestimmte gesunde Lebensmittel wiederholt positiv erleben, koppelt das Gehirn neues Dopamin daran. So kannst Du diesen Neurotransmitter nutzen, um dein Essverhalten zu verändern.

Serotonin – das Wohlfühl- und Zufriedenheitssignal

Serotonin beeinflusst Stimmung, Gelassenheit und Sättigung.Ist Serotonin niedrig, steigt meist der Wunsch nach:

  • Kohlenhydraten

  • Süßem

  • stärkehaltigen Lebensmitteln

Weil diese kurzfristig Serotonin erhöhen.Menschen mit Serotonin-Tief erleben häufig abends Heißhunger – nicht auf Nahrung, sondern auf Stimmungsregulation. Weitere Informationen zum Thema Serotonin findest Du in dem Blog: Müdigkeit: Ursachen - vielleicht liegt es an Serotonin

GABA – der Beruhiger des Nervensystems

GABA ist ein Neurotransmitter, der innere Ruhe erzeugt. Wenn GABA niedrig ist, fühlen wir:

  • Anspannung

  • Stress

  • innere Unruhe

Dann essen viele nicht, weil sie hungrig sind –sondern weil sie innerlich nicht zur Ruhe kommen.

Essen wirkt dann wie eine praktische (aber nur kurzfristige) Methode zur Selbstregulation.

Der Einfluss des Darms – Neuropod-Zellen

Ein faszinierender Punkt aus Hubermans Forschungserläuterungen:

Im Darm sitzen spezielle Nervenzellen („Neuropod cells“), die Nährstoffe analysieren und Signale direkt über den Nervus vagus ins Gehirn senden. Dadurch lernt der Körper, bestimmte Lebensmittel zu bevorzugen.

Beispiel:

  • Der Körper bekommt Glutamin (z. B. aus Quark, Fleisch, Kohl, Spinat)

  • Darmneuronen registrieren dieses Signal

  • Es wird ein Sättigungssignal ans Gehirn gesendet

  • Verlangen nach Zucker sinkt

Das erklärt, warum bestimmte Proteine und Aminosäuren Heißhunger reduzieren.


Geschmack und Essvorlieben sind trainierbar

Huberman betont, dass Geschmacksvorlieben neuroplastisch sind. Das heißt: Sie lassen sich innerhalb von 1–2 Wochen neu programmieren.

Wer regelmäßig weniger Zucker isst, empfindet natürliche Lebensmittel:

  • Früchte

  • Nüsse

  • Beerenals süßer & befriedigender.

Das Gehirn lernt also neu, was gut schmeckt.


Praktische Umsetzung – wie du dein Gehirn unterstützen kannst und Neurotransmitter abnehmen kannst

1. Serotonin fördern

  • Tageslicht

  • moderate Bewegung

  • eiweißreiche Mahlzeiten

  • Omega-3-Fettsäuren

  • Schlafqualität

2. Dopaminsystem neu konditionieren

  • neue Essrituale etablieren

  • bewusst genießen

  • kleine positive Verstärkungen für gesunde Entscheidungen

  • neue Belohnungsquellen: Natur, Musik, soziale Interaktion, Kreativität

3. GABA steigern

  • Magnesiumzufuhr

  • Atemübungen

  • Entspannung

  • Nervensystem-Entlastung

  • ausreichend Schlaf


Fazit

Dein Essverhalten ist nicht zufällig und nicht einfach eine Frage von „Disziplin“. Es ist neurochemisch gesteuert.

  • Dopamin beeinflusst, was du essen möchtest

  • Serotonin beeinflusst, wie du dich dabei fühlst

  • GABA beeinflusst, ob du zur Ruhe kommst

Und: Diese Systeme sind veränderbar. Mit gezielter Ernährung, bewusstem Essverhalten und neurobiologischer Unterstützung kann man das natürliche Gleichgewicht wiederherstellen und Essentscheidungen neu formen.

Neurotransmitter beeinflussen unser Essverhalten auf biologischer Ebene − und nicht als Frage der Disziplin.

Wenn dein Körper trotz Kaloriendefizit nicht abnimmt, schauen wir gemeinsam auf deinen Stoffwechsel, Insulinstatus und hormonelle Balance. Ich begleite dich mit einem ganzheitlichen Ansatz zu deinem gesunden Gleichgewicht.



Quelle

Inhaltlich inspiriert durch wissenschaftliche Erklärungen aus dem Huberman Lab Podcast – Essentials: Food & Supplements for Brain Health & Cognitive Performance von Dr. Andrew Huberman (Stanford University) https://www.hubermanlab.com/episode/essentials-food-supplements-brain-health-cognitive-performance



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