Schilddrüse und Stoffwechsel – der unterschätzte Schlüssel für Energie, Gewicht & Wohlbefinden
- 26. Nov.
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 28. Nov.
Die Schilddrüse ist der zentrale Regler des Stoffwechsels. Sie bestimmt, wie viel Energie der Körper verbraucht, wie effizient Fett verbrannt wird und wie leistungsfähig wir uns fühlen. Wenn die Schilddrüse zu wenig aktive Hormone produziert, sinkt der Grundumsatz und der Körper schaltet auf Energiesparmodus – dadurch wird Abnehmen erheblich erschwert.
In diesem Artikel lernst du:
wie die Schilddrüse den Stoffwechsel beeinflusst
warum eine Unterfunktion Gewichtszunahme begünstigt
welche Symptome relevant sind
welche Nährstoffe für die Schilddrüse wichtig sind

Die Schilddrüse ist ein kleines, schmetterlingsförmiges Organ unterhalb des Kehlkopfes – und dennoch beeinflusst sie nahezu jeden Prozess im Körper. Sie ist der Motor des Stoffwechsels und reguliert, wie effizient dein Körper Energie nutzt, Fett verbrennt, Wärme produziert und wie vital du dich fühlst.
Eine gut funktionierende Schilddrüse bedeutet:
energetische Leistungsfähigkeit
stabile Stimmung
gesunde Verdauung
optimale Fettverbrennung
stabile Körpertemperatur
hormonelle Balance
Was die Schilddrüse genau steuert
Die Schilddrüse bildet mehrere Hormone, allen voran:
T4 (Thyroxin) – Speicher- bzw. Vorstufe
T3 (Trijodthyronin) – aktive, stoffwechselwirksame Form
rT3 (reverse T3) – blockierende Variante (wie eine Notbremse bei Stress)
Nur etwa 20 % des aktiven T3 entstehen in der Schilddrüse selbst — der Großteil wird in der Leber, im Darm und im Gewebe aus T4 hergestellt. Das bedeutet konkret:eine gesunde Darmflora und eine gut funktionierende Leber sind entscheidend für den Stoffwechsel.
Hypothyreose – wenn die Schilddrüse zu langsam arbeitet
Eine Schilddrüsenunterfunktion führt typischerweise zu:
allgemeiner Erschöpfung
Gewichtszunahme trotz geringer Nahrungsmenge
morgendlicher Antriebslosigkeit
Kälteempfindlichkeit (kalte Hände/Füße)
trockener Haut, Haarausfall, brüchigen Nägeln
langsamer Verdauung / Verstopfung
Konzentrationsschwierigkeiten
depressiver Verstimmung
Zyklusveränderungen
Ein wichtiger Punkt: Viele Betroffene haben labortechnisch „normale“ Werte — im unteren Normbereich. Für das Labor unauffällig — für den Körper nicht.
Warum Abnehmen mit Schilddrüsenunterfunktion so schwer ist
Wenn der Körper wenig aktives T3 zur Verfügung hat, passiert Folgendes:
der Energieverbrauch sinkt
der Körper geht in Energiesparmodus
Fettverbrennung wird gehemmt
der Körper speichert Fett als Reserve
Muskeln bauen sich eher ab
man fühlt sich müde und bewegt sich weniger
Das ist kein Versagen – das ist ein Schutzmechanismus deines Körpers.
Der Einfluss von Stress- und Sexualhormonen
Schilddrüsenhormone arbeiten nicht isoliert — sie sind Teil eines Netzwerks.
Vor allem:
Cortisol (Stresshormon)
Östrogen
Progesteron
Chronischer Stress erhöht Cortisol → das hemmt die Umwandlung von T4 in T3. Der Körper schaltet auf Überlebensmodus.
Östrogenüberschuss (z. B. auch durch hormonelle Verhütung) kann dazu führen, dass Schilddrüsenhormone verstärkt gebunden werden → weniger aktive Hormone stehen zur Verfügung.
Progesteron dagegen unterstützt Schilddrüsenrezeptoren und fördert die Aufnahme der Schilddrüsenhormone im Gewebe.
Vor allem Frauen sind daher doppelt sensibel für Schilddrüsenungleichgewichte.
Hashimoto – die autoimmune Form der Schilddrüsenunterfunktion
Bei Hashimoto greift das Immunsystem die Schilddrüse an.Typisch sind Schwankungen:
Phasen von Überfunktion (Herzklopfen, Nervosität, Gewichtsabnahme)
gefolgt von Unterfunktion (Müdigkeit, Gewichtszunahme, Erschöpfung)
Hashimoto kann ausgelöst oder verstärkt werden durch:
genetische Veranlagung
Gluten- oder Lebensmittelunverträglichkeiten
Vitamin-D-Mangel
insulinfördernde Ernährung
Umwelt- und Schwermetallbelastung
chronische Infektionen
hormonelles Ungleichgewicht
Mikronährstoffe, die für die Schilddrüse entscheidend sind
Ohne die richtigen Nährstoffe kann die Schilddrüse nicht korrekt arbeiten.Wichtig sind vor allem:
Jod – Grundbaustein für T4
Tyrosin – Aminosäure, die Jod bindet
Selen – notwendig für Umwandlung von T4 in T3
Zink – unterstützt T3-Aktivität
Eisen – essenziell für Enzymfunktion
Vitamin D – reguliert Immunsystem & Hormonrezeptoren
Ein Mangel in einem dieser Bereiche kann die Schilddrüsenfunktion bremsen — selbst bei normalen Laborwerten.
Die ganzheitliche Sicht auf die Schilddrüse
Die Schilddrüse ist eingebettet in ein komplexes Netzwerk:
Nebennieren (Stress)
Geschlechtshormone
Leberfunktion
Darmgesundheit
Ernährung
Schlaf
mentale Belastung
familiäre Disposition
Mikronährstoffe
Wenn nur die Schilddrüse betrachtet wird – aber nicht der Rest – bleibt die Lösung unvollständig.
Mein Ansatz im Coaching
Ich betrachte Schilddrüse im Kontext von:
✔ Stressverarbeitung✔ Schlafqualität✔ Darmgesundheit✔ Leberfunktion✔ Mikronährstoffstatus✔ hormoneller Balance✔ Essverhalten✔ Energiehaushalt
Daraus ergibt sich ein individuelles Bild — nicht nur basierend auf einem einzigen Laborwert.
Fazit
Wenn du das Gefühl hast, dein Körper arbeitet gegen dich, du schwer abnimmst, müde bist, frierst, dich schwerfällig fühlst und trotz Bemühungen nicht weiterkommst, kann die Schilddrüse der fehlende Schlüssel sein.
Und noch wichtiger: Es geht nicht nur darum, Hormone „zu ersetzen“, sondern das gesamte System so zu unterstützen, dass dein Körper selbst wieder in Balance kommt. Weitere Artikel zu Abnehmenblockaden: Neurotransmitter – wie dein Gehirn Essverhalten und Abnehmen steuert Wie kann ich gesund abnehmen? - Keine Gewichtsabnahme trotz Kaloriendefizit - Teil 1 Insulinresistenz
Wenn du Schwierigkeiten beim Abnehmen hast, immer müde bist oder das Gefühl hast, dein Körper arbeitet gegen dich, schauen wir gemeinsam auf deine Schilddrüse, deine Hormone und deinen Stoffwechsel.






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